Be still (German Edition) by Katie Weber

Be still (German Edition) by Katie Weber

Autor:Katie Weber [Weber, Katie]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2018-10-19T22:00:00+00:00


15

Alexis

Zu dritt gingen wir rüber auf die kleine Weide des Bauernhofes, auf der auch schon früher immer die Ziegen und Schafe standen. Farmer Jones freute es sichtlich, dass wir mit unserer kleinen Tochter hier waren und lächelte immerzu, als er uns beobachtete.

»Falls ihr die Tiere füttern wollt, hinten in der Scheune habe ich noch Futter«, meinte er, als wir am Zaun der Ziegen standen. Cage und ich nickten dankend.

Josie musterte die Tiere mit skeptischem, aber neugierigem Blick, bis sie wieder zu Cage hochschaute. »Wozu haben die Hörner und warum sind manche davon so groß und lang?«, fragte sie etwas ängstlich, doch Cage lachte.

»Das haben sie, um sich und ihre Kinder zu beschützen«, erklärte er und deutete auf einen der männlichen Ziegenböcke, der gerade sein kleines Zicklein versorgte. »Siehst du? Die Hörner von den Papas der Ziegen sind immer viel größer und länger als die der Mamas, so können sie besser auf ihre Familie aufpassen, wenn jemand ihnen etwas Böses will.« Cage grinste breit und kniete sich zu Josie herunter, um mit ihr auf Augenhöhe zu sein.

»Das sind also alles Papas von den ganz kleinen Ziegen?«, wollte sie staunend und neugierig wissen und Cage nickte. »Mommy wollte Daddy und mich auch immer nur beschützen«, begann unsere Kleine aber plötzlich und mir stockte der Atem und meine Kehle schnürte sich augenblicklich zu.

Josie sah prüfend zu Cage und dieser wusste auch nicht so recht, was er dazu sagen sollte. »Ich bin sicher ...« Er räusperte sich umständlich. »Deine Mom hatte einen sehr guten Grund dazu«, sagte er schließlich und versuchte zu lächeln.

Josie nickte, beinahe so, als ob sie es tatsächlich verstehen würde. Wahrscheinlich war es endlich an der Zeit, es ihr zu sagen. Schließlich schnitt Josie das Thema über ihren Vater seit heute Morgen immer häufiger an und ich war sicher, es hatte nicht nur mit dem Vorfall im Kindergarten zu tun. Vielleicht irritierte es sie, dass ausgerechnet Cage ständig bei uns war, ihr Vater aber nicht. Oder spürte sie gar längst, dass er ihr Dad war? Ich hatte keine Ahnung, ob das in diesem Alter möglich war, doch ich kannte mein Kind und wusste, sie war alles andere als dumm oder langsam beim Denken.

»Hast du vielleicht Lust reinzugehen und die kleinen Zicklein zu füttern?«, durchbrach Cage' Stimme die Stille. Er schien unsicher und deutlich erleichtert, als Josie zustimmend nickte. Er erhob sich wieder und seufzte tief. »Dann hol ich mal ein bisschen Futter für die Ziegen aus der Scheune, ja? Ich bin gleich wieder da.« Cage warf mir einen kurzen Blick zu, bevor er zu Farmer Jones in den Stall verschwand, um das Futter zu holen.

Wir sahen ihm beide noch lange nach, bevor Josie sich wieder zum Zaun und somit zu den Ziegen drehte und sie eine Weile stumm beobachtete. Einer der Ziegenböcke kam einem anderen in die Quere und schubste dabei ein Zicklein aus Versehen zur Seite, was den anderen Ziegenbock wütend meckern ließ. Auch dazu sagte Josie aber kein Wort, was mich stutzig machte. Sonst kommentierte sie auch immer alles, was Tiere anging.



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